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Der Goldpreis konnte zuletzt aus der sehr langen Konsolidierungsformation nach oben ausbrechen und dies mit erhöhtem Handelsvolumen:

Zuletzt gab es immer wieder Rücksetzer im Goldpreis, doch diese fielen relativ “flach” aus und die Investoren nutzten diese ziemlich zügig als Kaufchancen.

Das sind in der Regel die Signale, die wir in einem Bullenmarkt sehen: “Buy the dip”.

Silber hinkt hinterher

Eine Frage, die in den vergangenen Tagen häufiger aufkommt ist, warum Silber noch relativ schwach zum Goldpreis handelt und ob dieses einen Warnsignal ist oder eine Chance?

Zunächst einmal ein Blick auf die aktuelle Situation. Gold und Silber im Vergleich in den vergangenen 2 Jahren. Wir sehen, dass Gold seit Mai nochmals deutlich besser läuft, als der kleine Bruder Silber:

Nun ist das nichts Ungewöhnliches. Die vergangenen 20 Jahre zeigen, dass Silber oft sehr lange hinter Gold hinterherhinkt und diese Underperformance auch mehrere Jahre anhalten kann.


Oft ist es dann so, dass Silber aus heiterem Himmel anspringt, meist dann, wenn die Anleger das Potential im Gold für relativ ausgereizt ansehen. Dann sucht man sich die nächste Chance, geht höheres Risiko und setzt auf Silber.

Wir sehen dies schön im langfristigen Performance-Vergleich:

Als die Gold-Rallye begann, zog Gold deutlich stärker an, als es Silber tat. Von 2001 bis 2004 lief Gold eindeutig besser, doch dann kamen einige starke Monate für Silber Ende 2003/Anfang 2004, in der Silber die jahrelange Underperformance nahezu komplett aufgeholt hat.

Ähnlich der Verlauf von Mitte 2004 bis 2007. Fast zwei Jahre lief Silber schwächer, doch dann mit einigen starken Monaten kam die Silber-Preis-Rallye, um dieses Performance-GAP zu schließen.

Meine Einschätzung:

Gold führt die Rallye immer an und Silber hinkt meist hinterher. Gold hat den viel größeren Markt und das institutionelle Geld fließt immer zuerst in Gold.

Diese Underperformance von Silber zum Gold kann auch Jahre andauern und muss nicht sofort enden.

Läuft Gold stark und Silber zieht nicht mit, dann ist das nicht unbedingt ein Warnsignal für eine schwache Rallye, wie die gezeigten Beispiele klar beweisen.

Wer z.B. Anfang der 2000er Jahr so gedacht und gehandelt hätte, der hätte die massive Goldpreisrallye und die deutliche Outperformance von Gold verpasst und hätte mit reinen Silberinvestments eine nicht so gute Zeit erlebt.

Fazit:

Viele interessierte Anleger stellen sich zuletzt die Frage, ob man nun nicht lieber Silber bzw. gleich Silberaktien kaufen sollte, da Silber ja zwangsläufig auch profitieren müsste.

Ich halte mich mit Investments in Silber-Produzenten aber noch zurück und ich will Ihnen auch die Gründe hierfür nennen.

Die meisten reinen Silberproduzenten haben vergleichsweise hohe Kosten und die Margen sind noch dünn. Zudem konnten die Produzenten kaum in neue Minen oder Exploration investieren, da in den vergangenen Jahren freies Investitionskapital Mangelware war.

Dies wird den Unternehmen auf die Füße fallen. Das heißt, wenn Silber anspringt und der Markt wieder bereit ist, dort zu investieren, dann rechne ich mit größeren Kapitalerhöhung bei den mittelgroßen Silberproduzenten. Diese werden dann zunächst die Chance nutzen, um die Bilanzen wieder zu stärken und mehr Eigenkapital aufzunehmen. Dies wird dann Verwässerung für die bestehenden Aktionäre bedeuten.

Ich würde die Silber-Aktien nicht abschreiben, denke aber es kann gefährlich sein, schon zu früh und zu viel auf Silber zu setzen.

Aktuell profitieren die Goldproduzenten vom gestiegenen Goldpreis und dies könnte auch noch ein oder zwei Jahre andauern, während Silber weiterhin ein Schattendasein führt.

Mit den besten Grüßen

Ihr

Hannes Huster