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Gestern krachte es an der Wall-Street und die Leitindizes gaben deutlich nach. Der DOW hat über 830 Punkte verloren, der NASDAQ 315 Punkte.

Technisch wurde hier ein erster Schaden angerichtet und die Angst, die sich gestern entladen hat, war zu spüren. Eine Mischung von langsameren Wirtschaftswachstum, steigenden Zinsen und Unsicherheit über die Strafzoll-Politik von Trump führten zu diesem ersten Einschlag.

Man muss sehen, wie sich die Aktienmärkte nun weiter verhalten, doch eine Korrektur, auch der härteren Art, ist schon lange überfällig.

NASDAQ weekly:

NASDAQ Composite Index im Wochenchart

DOW JONES daily:

DOW JONES Index, täglich

Im Grunde interessant, wenn man die Nachrichtenlage gestern verfolgt hat. Viele Marktteilnehmer, besonders viele „Frischlinge“ im Aktienmarkt, kennen das Gefühl fallender Kurse nicht.

Ich denke die überwiegende Mehrheit sagt sich aktuell: Das sind Kaufchancen.

Die Frage wird sein, wie Anleger und Maschinen handeln, wenn es zu einer wirklichen Korrektur (30%) kommt und wo das Geld dann hinwandert.

Gold, Goldaktien und die DOW-GOLD-Ratio 

Der Goldpreis zeigte sich stabil. Die Goldaktien ebenfalls. Das ist ein Anfang.

Dezember-Gold-Future im 90-Minuten-Chart

Der GDX-ETF (ETF für Goldminen-Aktien) handelt aktuell noch knapp unter der 50-Tageline, die bei 18,95 USD verläuft. Es zeichnet sich aus meiner Sicht eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter Formation ab, die gewöhnlich eine Trendumkehr signalisiert: 

GDX Goldaktien-ETF 6 Monate

DOW-GOLD-Ratio 

Was ich nun im Auge behalte, ist die gute alte Dow-Gold-Ratio. Mit der Rallye an den Aktienmärkten ist diese zuletzt von 2011 bis aktuell von etwa 7 auf 22 gestiegen:

DOW-GOLD-RATIO 20 Jahre

Strategische Investoren werden nach dem Schock gestern die Augen nach neuen Anlagemöglichkeiten offen halten, sollten die Aktien weiter schwächeln.
Wenn Aktien fallen und die Zinsen steigen, dann fallen auch die Anleihekurse. Alternativen wären dann Gold und die Rohstoffe:

DOW-GOLD-Ratio 12 Monate, Quelle: www.stockcharts.com 

Fazit:

Lange Zeit haben die US-Aktienmärkte drohende Gefahren ignoriert. Ob sich dieser Gemütszustand nun grundsätzlich ändern wird oder ob der Einbruch gestern nur ein Ausreißer nach unten war, werden wir in den nächsten Tagen und Wochen sehen.

Ein Szenario einer sich abschwächenden Weltwirtschaft bei gleichzeitig höherer Inflation erscheint mir weiterhin als wahrscheinlichste Variante. Diesen Zustand der Wirtschaft bezeichnet man auch als Stagflation. Die Wirtschaft stagniert, doch die Inflation steigt.

Eine vergleichbare Situation hatten wir in den 1970er Jahren. Die Weltwirtschaft kühlte sich ab, die Teuerung stieg und der Goldpreis entwickelte sich prächtig, ebenso die Rohstoffpreise.