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Sehr geehrte Damen und Herren,

am Pfingstmontag kam es in Hong Kong zu einem Ereignis, über das ich Sie heute unbedingt informieren möchte. Die Geschehnisse sind deshalb so entscheidend, da sie nicht nur Hinweise auf den enormen physischen Kaufdruck im Markt geben, sondern die Märkte für die Edelmetalle Gold und Silber vielleicht grundlegend ändern könnten!

Aufspaltung zwischen Papiergold und physischem Gold

Zunächst einmal haben Sie sicherlich mitbekommen, dass die Nachfrage nach physischen Edelmetallen seit den Einbrüchen Mitte April extrem stark angestiegen ist. Obwohl die Preise für Gold und Silber seit März deutlich in den Keller gerauscht sind, werden aktuell mehr physische Edelmetalle nachgefragt, als in den Monaten zuvor.

Fakt ist auch, dass sich Großanleger wie Investment- oder Hedgefonds stark aus den börsengehandelten Edelmetall ETFs zurückgezogen haben. Mehrere Tonnen Gold und Silber wurden nach den sehr schwachen Tagen abgezogen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die beiden wichtigen Edelmetallmärkte immer stärker voneinander entfernen. Auf der einen Seite sehen wir schwache Papiergoldpreis und Abflüsse aus ETFs, Optionen oder Future-Geschäften. Auf der anderen Seite, haben wir eine extrem starke Nachfrage nach dem eigentlichen Metall, die kaum mehr bedient werden kann!

Ein interessantes Beispiel gab es zum Beispiel in der vergangenen Woche. Südafrika, ein traditionelles Goldförderland, musste sich Gold im Gegenwert von mehr als einer Milliarde US-Dollar aus den USA liefern lassen. Der Hintergrund für diese nicht unerhebliche Goldlieferung war, dass die südafrikanische Münzprägeanstalt dieses Gold dringend benötigt hat, um die bestehenden Aufträge erfüllen zu können.

Extrem hohe Nachfrage bringt erste Terminbörse in Asien zu Fall

Nun aber zu der Anfangs angesprochenen Meldung. Wenn Sie am Pfingstmontag die Verläufe von Gold und Silber mitverfolgt haben, werden Sie mit Staunen die Einbrüche der Edelmetalle im asiatischen Handel gesehen haben. Silber verlor rund 10% binnen weniger Minuten und auch Gold kam deutlich unter Druck!

Genau wie im vergangenen Jahr, wurden die Pfingstfeiertage und der dadurch sehr dünne Handel bei den Edelmetallen genutzt, um die Preise über die Terminbörsen nach unten zu drücken. Doch am Montag den 20.05.2013 geschah dies in einer neuen Dimension!

Die HONG KONG MERCANTILE EXCHANGE (HKME, Terminbörse für Rohstoffe in Hong Kong) hat am Montag bekannt gegeben, dass sie den Handel mit Futures und Optionen auf Gold und Silber einstellen werde und die Halter dieser Instrumente mit einer Barabfindung ausbezahlen wird!

Interessanterweise wurden die Edelmetalle mit dieser Ankündigung auf die Jahrestiefstände gedrückt! Anschließend wurden die Besitzer von Long-Optionen und Future-Kontrakten auf dem tiefsten Stand seit 12 Monaten mit US-Dollar abgefunden!

Noch härter ist allerdings, wie dies die HKME rechtlich gestaltet hat. Zunächst einmal wissen Sie, dass die physische Nachfrage in Asien seit April dramatisch angestiegen ist. Alleine in den vergangenen Wochen sollen die Chinesen 300 Tonnen Gold physisch gekauft haben. Dieser Kaufdruck führte dazu, dass zahlreiche Future- und Optionshalter die Auslieferung von Gold und Silber in physischer Form beauftragt haben. Der Käuferansturm war aber derart stark, dass eine komplette Auslieferung der Kontrakte aufgrund von Mangel an Material völlig gescheitert wäre!

Da es aber Regeln an den Börsen gibt, musste man sich etwas einfallen lassen! Man griff dann zu einem Trick, den man eindeutig in die kriminelle Ecke stellen muss!

Die HKME hat kurzfristig ihre Lizenz zum Handel von Futures und Optionen zurückgegeben und damit rechtlich eine Einstellung der Geschäftstätigkeit erreicht. Laut den Regularien hat die Börse in diesem Fall das Recht, die kompletten Instrumente nicht in physischer Ware, sondern in Cash glatt zu stellen!

So wurden alle Anleger, die mit einer Auslieferung der Ware in den nächsten Wochen und Monaten gerechnet haben, kurzerhand mit Cash ausbezahlt und dies auch noch auf Jahrestiefstständen!

Einfach ausgedrückt wurde die HKME platt gemacht! Die physische Nachfrage war derart hoch, dass die Gegenparteien nie und nimmer hätten liefern können. Es ist davon auszugehen, dass die HKME mit den großen Banken, die durch diese Aktion massiv unter Druck geraten sind, gemeinsame Sache gemacht und sich auf diesen miesen und kriminellen Trick eingelassen haben!

Fazit:

Bisher kannten wir nur, dass die Terminbörsen bei zu hohem Kaufdruck die Margin-Anforderungen erhöhten, um die Käufer aus dem Markt zu drängen. Nun aber erreichen wir eine neue Dimension! Es reicht nicht mehr aus, die Regeln zu den eigenen Gunsten zu ändern, sondern man löst eine komplette Handelsplattform für einen Tag auf und speist die gutgläubigen Anleger mit einer Barauszahlung ab.

Diese Entwicklung ist mehr als positiv für Gold und Silber! Das Vertrauen in die Papiergold-Börsen sollte somit einen extremen Knacks erhalten haben und die physische Nachfrage wird am Ende für steigende Preise sorgen!

Seit Wochen gibt es noch ein anderes Phänomen an der größten Terminbörse der Welt, der US-COMEX. Die an der COMEX hinterlegten physischen Gold- und Silberbestände sind dramatisch eingebrochen. Dies bedeutet, dass Banken, die Gold- und Silber als Sicherheitsleistungen in den Lagern der COMEX deponiert hatten, diese abgezogen haben! Es deutet also vieles darauf hin, dass es auch an der COMEX eine extrem hohe Auslieferungsnachfrage nach physischem Gold und Silber gibt und einige Gruppen ihre Edelmetalle schnell in Sicherheit bringen möchten!

Ein ähnlicher Ausfall an der COMEX würde eine gewaltige Transformation für die Edelmetalle nach sich ziehen. Es wurde mit dem Zusammenbruch der HKME klar, dass die Short-Halter keinerlei physische Ware hinterlegt haben und im Ernstfall nicht liefern können! Der Markt ist ausgetrocknet und die Nachfrage nach physischem Gold hat die erste Terminbörse der Welt zum Fall gebracht!